Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /home/httpd/vhosts/lalecheleague.ch/elternzeitschrift.org/libraries/cms/application/cms.php on line 464 2013/01 Stillen für eine gesunde Zukunft
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Stillen ist gesund - nicht nur für das Kind, auch die Mutter profitiert davon. Immer neue Untersuchungen belegen, welche Bedeutung das Stillen für die längerfristige Gesundheit der Frau hat.

Mütter mit kleinen Kindern sind oft müde und fühlen sich erschöpft. Sobald eine stillende Frau davon erzählt, dass sie sich ausgelaugt fühlt oder gar seit Wochen an einer Erkältung herum laboriert, fällt mit hoher Wahrscheinlichkeit der Satz «kein Wunder, dass es dir so schlecht geht, dein Kind saugt dich aus, still ab und es wird dir besser gehen». Doch ist das wirklich so? Sind stillende Frauen anfälliger und erschöpfter als nicht stillende Frauen? Leiden sie häufiger unter irgendwelchen Mangelzuständen?

Weder eine ausführliche Literaturrecherche noch meine mehr als 20-jährige Stillberatungserfahrung zeigen einen Beleg dafür, dass sich das Stillen - auch nicht längeres Stillen - negativ auf die Gesundheit der Frau auswirkt. Wohl aber, dass sich die Frauen, die sich aufgrund der oben genannten Argumentation zum Abstillen entschieden, in den meisten Fällen danach keineswegs weniger müde oder «gesünder» fühlten und vergebens auf den erhofften Energieschub warteten. Nicht selten beklagten sich die Frauen sogar, dass sie durch das Abstillen weniger Gelegenheit zum Ausruhen hatten, da nun die ruhigen Momente, die sich insbesondere durch das Stillen eines quirligen Kleinkindes im Alltag ergeben, weggefallen waren.

Ein Studium der Literatur zeigt eine zunehmende Zahl von Untersuchungen, die sich mit den kurz-, mittel- und langfristigen positiven Auswirkungen des Stillens auf die Gesundheit der Frau beschäftigen. So ist schon lange bekannt, dass das Stillen unmittelbar nach der Geburt starken Nachblutungen entgegen wirkt und die Rückbildung der Gebärmutter fördert. Auch wissen die meisten Frauen, dass das Stillen das Wiedereinsetzen der Menstruation hinauszögern kann, so dass nicht nur die Wahrscheinlichkeit kurz nach der Geburt wieder schwanger zu werden deutlich verringert wird (als 100-prozentig sicheres Verhütungsmittel sollte das Stillen allerdings nicht gesehen werden), sondern stillende Frauen auch seltener von Eisenmangel und Anämie betroffen sind.

Weit weniger bekannt ist allerdings, dass stillende Frauen keineswegs ein erhöhtes Risiko für Osteoporose haben - der Organismus der Frau ist vielmehr in der Lage, sich an den veränderten Kalziumbedarf in der Stillzeit anzupassen. Weitere Studien zeigen, dass Frauen, die gestillt haben, sowohl pre- als auch postmenopausal seltener an Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauferkrankungen leiden. Dieser Effekt zeigte sich gemäss einer Studie aus Norwegen(1) sogar noch bei Frauen, die bereits älter als 60 Jahre sind, deren Stillzeit also bereits lange zurück liegt.

Diabetes ist inzwischen die Volkskrankheit schlechthin. Eine erst im Oktober 2012 veröffentlichte Studie(2) zeigt nun erneut auf, dass das Stillen auch vor der Entstehung eines Diabetes Typ 2 schützt. Fast zwei Drittel der Frauen mit insulinpflichtigem Schwangerschaftsdiabetes, die an dieser Untersuchung teilnahmen, entwickelten innerhalb von drei Jahren nach der Geburt einen Diabetes Typ 2, 15 Jahre nach der Geburt waren über 90 Prozent der Frauen betroffen. Diejenigen Frauen, die gestillt hatten, konnten ihr persönliches Diabetesrisiko jedoch um bis zu 40 Prozent verringern! Und je länger die Frau stillte, umso stärker verringerte sich ihre Wahrscheinlichkeit, an Diabetes Typ 2 zu erkranken.

Denise Both

1 ST Natland et al.: Lactation and cardiovascular risk factors in mothers in a population-based study: the HUNT-study. Int Breastfeed J doi:10.1186/01746-4358-7-8, 2012
2 M Wallner et al.: Long-Term Protective Effect of Lactation on the Development of Type 2 Diabetes in Women With Recent Gestational Diabetes Mellitus. Diabetes, DOI: 10.2337/db12-039, 2012